Kleine Chronik (1986): Aus Ackerland wird Landeplatz
Eine in doppelter Hinsicht historische Beschreibung des Vereins und des Flugplatzes. Aus Sicht des Jahres 1986 wird die 25-jährige Entwicklungsgeschichte beschrieben. weiter... |
Aus Ackerland wird Landeplatz
Ein geschichtlicher Abriß der Motorfluggruppe von 1960 bis 1963
Auszug aus dem Protokollbuch, Juli 1963, von Kurt Riedel
mit Bildern von Bernhard Bremer
Als es noch möglich war, in Regensburg auf dem Messerschmitt-Flugplatz dem Luftsport nachzugehen, schlossen sich Mitglieder des Luftsportvereins Regensburg e.V.,der seinerzeit nur den Segelflug betrieb, zu einer Motorfluggruppe zusammen. Dank des großen Entgegenkommens der Firma Witt in Weiden war es dieser Gruppe möglich, ein Motorflugzeug von Typ Piper anzuschaffen, das noch heute zuverlässig seinen Dienst tut.
Im Jahre 1960 konnte mit der Ausbildung von Flugzeugführern begonnen werden. Im Frühjahr des darauffolgenden Jahres nehmen die ersten frischgebackenen Flugzeugführer ihren neu erworbenen Pilotenschein in Empfang.
Durch den Verkauf eines Grundstücks des Flugplatzgeländes an die Firma Siemens war es nicht nehr möglich, in Regensburg den Luftsport auszuüben. Es gelang der Motorfluggruppe auf der Oberhub bei Regenstauf Fuß zu fassen und auf dem Plateau dieser Anhöhe einen Flugplatz einzurichten, der in idealer Weise alle Anforderungen erfüllt, die man an ein derartiges Gelände stellen kann (siehe Bild 1).
Der Luftsportverein fand in Oberhinkofen eine neue Bleibe. Durch diese Dezentralisation bedingt und außerdem aus rechtlichen Gründen konstituierte sich vor zwei Jahren die Motorfluggruppe Regensburg als eingetragener Verein, der überdies auch als gemeinnützig anerkannt ist. Der Ausbau des Flugplatzes ging zügig vonstatten (siehe Bild 2).
So sah der Landeplatz Regensburg-Oberhub 1961 aus der Luft aus.
Bei einer Länge von 650 m und einer Breite von 70 m ist er für Flugzeuge mit einem Fluggewicht bis zu 3000 kg zugelassen. Einer Zulassung für Flugzeuge mit einem Fluggewicht bis zu 5000 kg steht dann nichts mehr im Wege, wenn die Piste um weitere 50 m verlängert sein wird und die Flugplatz-Endstreifen eine Grasnarbe haben werden.
Auf dem Flugplatzgelände erstellte die Motorfluggruppe eine Doppelhalle (siehe Bild 3) für die Unterstellung der vorhin schon erwähnten Piper und für ein bereits im Frühjahr 1961 angeschafftes, viersitziges Ganzmetall-Reiseflugzeug vom Typ Cessna (siehe Bild 4). Auch mit diesem Flugzeug wurden bereits sehr viele und schöne Reise-, Sport- und Urlaubsflüge durchgeführt (Düsseldorf, Wien, Hamburg, Venedig, Korsika, L
Die Firma "Fahrzeug und Maschinenbau Regensburg" richtete in Oberhub eine Flugzeugwerft ein. Der Flugzeugmechaniker ist ganztägig auf dem Flugplatz und versjaht außerdem das Amt eines Flugleiters. Es kann also der Flugplatz zu jeder beliebigen Stunde des Tages angeflogen werden. Seit Frühjahr dieses Jahres lautet mit Genehmigung der Stadt Regensburg dieser Flugplatz offiziell "Regensburg-Oberhub". All diese Aufbauarbeiten wurden aus einer ideellen Einstellung dem Flugsport gegenüber, ohne materielle Interessen und unter großen persönlichen Opfern der Beteiligten durchgeführt.
Unsere Ziele sind: Den Gedanken des Flugsports in viele Kreise der Bevölkerung zu tragen, den Flugsport auszuüben, Flugzeugführer auszubilden und Jugendliche für den Flugsport zu gewinnen. Außerdem haben wir es uns zur Aufgabe gestellt, durch unsere Einrichtungen einen Beitrag zum Ausbau des Nahluftverkehrsnetzes zu leisten. Es sind Bestrebungen im Gange, neben der Motorfluggruppe eine GmbH zu gründen, die im besonderen Maße dem Nahluftverkehr dient. Diese Bestrebungen werden von der Industrie- und Handelskammer Regensburg sehr stark gefördert.